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Zillo Medieval - Mittelalter und Musik CD 06/2015

Overview

Zillo Medieval - Mittelalter und Musik CD 06/2015 --- 2015

Keltischer Krähenkrach? Den Anfang machen die Mädels von Die Irrlichter mit "Skebergslåten", einem zauberhaften Instrumentalstück aus dem schönen Schweden. Noch mehr weibliche Anmut haben die Damen auf ihrem neuesten Album "Zaubergarten" vereint, auf dem sie auch Feen, Lindwürmern und Nixen begegnen. Kel Amrûn folgen mit ihren Liedern stets dem Motto "Für eine Welt voller Licht, Zauber und Liebe". Mit ihrem treibenden "Quena Fésta" lassen sie die Cantigas de Santa Maria wiederauferstehen, genauer gesagt die Nummer 195 aus dieser beachtlichen Liedersammlung des Mittelalters. Die Irish-Folk-Metaller Cruachan haben eine bewegende Geschichte hinter sich, die bereits 1992 begann und schon eine komplette Bandauflösung beinhaltet. Keith Fay und seine Langhaarcrew belegen mit ihrem folkig-fetzigen "The Marching Song Of Fiach Mac Hugh", dass sie zu den ganz Großen des Genres gehören. Charon der Fährmann segelt mit seinen Mannen von Ragnaröek einmal mehr dem Weltuntergang entgegen. Von ihrer neuesten Platte "Dornig" haben sie uns "Alles dreht sich" spendiert, das vor allem im Club für Frohlocken sorgen dürfte. Genauso fetzig geht es mit dem Siebener Krayenzeit weiter. Die südwestdeutschen Mittelalterrocker steuern ein weiteres Mal einen Song aus ihrem abwechslungsreichen Repertoire bei, frisch von ihrem Debüt "Auf dunklen Schwingen". Das Zillo Medieval begleitet die Folk- und Historocker von Nachtgeschrei schon seit ihrer ersten Demo-CD. Umso stolzer sind wir, mit "Das Nichts" einen echten Kracher aus ihrem aktuellen Album "Staub und Schatten" präsentieren zu dürfen. Gefühl- und doch druckvoll beweist das Septett einmal mehr wahre Songwritingqualitäten. Eine kleine Dosis Manowar'schen Power-Metals gönnen wir uns dieses Mal auch. Die argentinischen Folk-Metaller Skiltron lassen mit "Bagpipes Of War" einen schwermetallenen Ohrwurm mit Sackpower vom Stapel. Schwerter hoch, Methorn leeren und grölen! Die wohl jüngste Marktband diesseits des großen Ozeans, Salamanda, übernimmt nach so viel Gitarrengeschrammel das Ruder und führt stilsicher ins Mittelalter zurück. "In Taberna" ist nur eines der vielen Stücke, das die Jugendlichen ins Diesseits geholt haben. Der Jüngste der Truppe ist übrigens Jahrgang 2003. Nicht mehr vorstellen muss man eigentlich die Jungs von Versengold. Pinto, Snorre und Kollegen haben mit "Zeitlos" endlich ihre sechste Scheibe vorgelegt, von der wir uns das feuchtfröhliche "Hoch die Krüge" gemopst haben. Feucht muss es auch für den Frosch sein. Den besingt das Folk-Trio Chapeau in "Jetzt raucht er wieder" und zitiert dabei ein Gedicht vom großen Wilhelm Busch. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht bringen die drei den alten Herrn auf die Bühne. Sechs Jahre ist es her, da WirrWahr ihren letzten Silberling schmiedeten. Nach turbulenten Umbesetzungen melden sich die westfälischen Spielleute nun als Trio mit ihrer CD "Große Säcke – Harte Knüppel" zurück. In "Die Geister die ich rief" beklagen sie das nicht gerade geldgesegnete Dasein des Musikus ... Die Greenhorns aus Halle zelebrieren feinsten Irish Folk und Pub Music – und das unverbraucht und eigenständig. Mit "Take My Hand" laden sie zum Schmachten und Träumen ein und zeigen sich von ihrer eher romantischen Seite. Es darf gekuschelt werden. Um die versunkene nordfriesische Stadt Rungholt ranken sich zahlreiche Legenden. Diese Magie wollen die vier Musiker der Band Rungholt einfangen, frei nach dem Credo "Norddeutsch in allen Farben – Musik für jede Windstärke". Auch sie geben sich mit ihrem Song "As Wind un See" gefühlvoll und verletzlich. Gern gesehene Gäste auf unserer Medieval-Scheibe sind Patapan, die Spielleut der Churpfalz. Mit "Anam Cara" legen sie ein nagelneues Werk vor, das einmal mehr die Vielseitigkeit des Ensembles unterstreicht und den ruhigen Reigen virtuos abschließt. Denn Quasimodo Knöterich ziehen das Tempo wieder an und schlendern mit uns zusammen zur nächsten Kneipe. "Black Velvet Band" ist nicht nur eine unnachgiebige Aufforderung zum Mitsingen, sondern auch zum Mitschunkeln – und das ist in diesem Fall positiv zu verstehen. Auch wenn die beiden norddeutschen Schlageronkels Klaus & Klaus dem "Irish Rover" mit ihrem unsäglichen "An der Nordseeküste" einen Todesstoß verpasst haben, wagt Tancred Schmidt zum Schluss noch eine eigene Renaissance des irischen Traditionals. Die kleine Kristina hat es nicht leicht. 1517 werden ihre Eltern auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil sie für das Recht aller Menschen einstanden, Lesen lernen zu dürfen. Aber die katholische Kirche hat da andere Vorstellungen. Doch die Böhmin ist nicht an diesem furchtbaren Ereignis zerbrochen, sondern führt das idealistische Ansinnen ihrer Eltern fort. Dazu unternimmt sie eine Reise nach Mainz, um Verbündete zu unterstützen. Doch der Weg dorthin ist kein Zuckerschlecken, denn neben Ketzerjägern verheert der Krieg das Land ... Unser Auszug aus Jeremiah Pearsons Hörbuch "Die Täuferin" ermöglicht einen kleinen Einblick in ein viel gelobtes Historienwerk. (Quelle: Zillo Medieval 06/2015)